Die Gedenktafel für Ludwig Bogen in New Ulm im US-Bundesstaat Minnesota. Foto: Pressedienst Michelstadt
Verbindung über Kontinente hinweg + + + Rückblick auf das Leben des Freiheitskämpfers mit Wurzeln in Michelstadt
Pressedienst Michelstadt
MICHELSTADT / NEW ULM, USA. – Die deutsch-amerikanische Geschichte erhält einen neuen, sichtbaren Erinnerungsort: In der Stadt New Ulm im US-Bundesstaat Minnesota wurde dem gebürtigen Michelstädter Ludwig Bogen mit einer Gedenktafel gedacht.
Der Festakt zur Enthüllung fand am 8. August in feierlichem Rahmen statt – darunter die Nachfahren der Familie Bogen, lokale Würdenträger und Historiker. Dr. Tobias Robischon, der Bürgermeister Michelstadts, schickte Grußworte auf die andere Seite des Atlantiks, die während der Zeremonie verlesen wurden und die Initiative würdigte.
Ludwig Bogen (*1809 in Michelstadt) war ein Sohn des Michelstädter Stadtschultheißen Georg Heinrich Bogen, der 1819 zu den führenden Persönlichkeiten einer bürgerlichen Protestbewegung im Odenwald zählte.
Während sein Vater vor allem durch sein mutiges politisches Engagement in Hessen bekannt wurde, schrieb Ludwig Bogen später in den Vereinigten Staaten ein neues Kapitel Freiheitsgeschichte.
Nach seiner Teilnahme an der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 und seinem politischen Wirken als Mitglied der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen musste Ludwig Bogen nach der gescheiterten Revolution ins Exil gehen.
Wie viele „Forty-Eighters“ wanderte er in die USA aus – und fand in New Ulm eine neue Heimat. Dort engagierte er sich weiterhin politisch und wurde zu einer prägenden Figur in der frühen Geschichte der Stadt.
Mit der Enthüllung der Gedenktafel in New Ulm würdigt das Andenken an Ludwig Bogen als Kämpfer für Demokratie, Freiheit und Bürgerrechte, gedenkt aber auch seine Arbeit für den Aufbau und die Leitung der Redaktion der örtlichen Zeitung „New Ulm Post“. Die Initiative dazu ging unter anderem von Steven Baun, einem direkten Nachfahren der Familie Bogen, aus.
Bereits im Jahr 2022 hatte Baun der Stadt Michelstadt ein bedeutendes Familienerbstück überlassen: einen Ehrenring, der ursprünglich seinem Ururgroßvater Georg Heinrich Bogen von den Bürgern Michelstadts im Jahr 1820 überreicht worden war. Der Ring ist heute im Stadtmuseum Michelstadt öffentlich ausgestellt.
Für Michelstadt bedeutet die Ehrung in New Ulm eine bedeutende internationale Anerkennung eines „Sohns der Stadt“, dessen Name in beiden Ländern Spuren hinterlassen hat.