Thomas Mergenthaler (2. von links), der Präsident des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt, überreichte das diesjährige Rotary-Förderpreis-Stipendium an Moritz Fischer (2. von rechts). Die Laudatio hielt Prof. Martin Klose (links). Förderpreisausschussvorsitzender Jürgen Walther (rechts) überreichte Urkunden und je 500 Euro auch an Victoria Balonier, Beatriz Pires Francisco, Julian Pfaul und Kacper Szalasny (von links). Foto: Bernhard Bergmann
10.000 Euro des Rotary-Förderpreis-Stipendiums für Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums
Bernhard Bergmann
ERBACH / MICHELSTADT. – Moritz Fischer ist der diesjährige Träger des Rotary-Förderpreis-Stipendiums. Der Rotary Club Erbach-Michelstadt vergibt das Stipendium jährlich an einen Abiturienten, der oder die neben herausragenden schulischen Leistungen ehrenamtlich engagiert ist. Vorgesehen ist der mit 10.000 Euro verbundene Preis für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums.
Moritz Fischer hatte die Jury bei einem Assessment Center im September im Kloster Höchst überzeugt. Mit ihm hatten sich noch sieben weitere junge Menschen beworben. Fischer, der in Birkert zu Hause ist, besucht die Jahrgangsstufe 13 der Ernst-Göbel-Schule in Höchst und wird dort im kommenden Jahr sein Abitur ablegen.
Danach, so Professor Martin Klose vom Rotary Club in seiner Laudatio, möchte der junge Mann Geoinformatik studieren. Klose verwies auf das ehrenamtliche Engagement des Preisträgers, etwa im örtlichen Kultur-Förderverein und bei der Feuerwehr oder bei der Betreuung des Brombachtaler Schwimmbads.
Aus politischem und gesellschaftlichem Interesse heraus habe er außerdem zusammen mit anderen jungen Odenwäldern die „Schüler-Union“ gegründet, welche den politischen Diskurs junger Menschen fördern will.
Fischer dankte für die „Chance auf wertvolle Erfahrungen und neue Freundschaften“, welche ihm das Stipendium ermögliche. Eindrücke aus einem Auslandsaufenthalt werde er zurück in den Odenwald bringen. Und im Hinblick auf sein Engagement sei der gewonnene Preis „Motivation und Ansporn weiterzumachen“.
Thomas Mergenthaler, der amtierende Präsident des regionalen Rotary Clubs, erinnerte in seiner Begrüßung auch an die Geschichte des Preises, der von Rotary-Ehrenmitglied Dr. Walter Wasserbäch (Oberzent) angeregt und von ihm und seiner Ehefrau Gisela gestiftet worden ist: Seit 1991 haben 44 junge Menschen das Stipendium gewonnen – in manchen Jahren gab es zwei Preisträger.
„Das sind 35 Jahre Wertschätzung, Förderung und Ermutigung“, so Mergenthaler, der Wasserbäch herzlich dankte. Der Preis sei „wertvoll im Wirken und werte-voll im Sinn“, betonte der Präsident mit Bezug auf sein Jahresmotto „wert(e)voll“.
Förderpreisausschussvorsitzender Jürgen Walther überreichte Urkunden und je 500 Euro auch an die anderen Teilnehmer beim diesjährigen Assessment Center, von denen Victoria Balonier (Lützelbach), Beatriz Pires Francisco (Erbach), Julian Pfaul (Höchst) und Kacper Szalasny bei der Preisverleihung anwesend waren. Außerdem teilgenommen hatten Tabea Paul (Höchst), Vianne Rasmussen (Oberzent) und Franka Riedl (Bad König).
Vorjahrespreisträgerin Emma Heisel war ebenfalls zu Gast. Die aus Steinbuch stammende junge Frau studiert seit gut einem Monat Pharmazie in Freiburg und sprach ebenfalls von dem Ansporn, den der Preis darstelle. Bis zu dem Auslandsaufenthalt, für den sie ihn einsetzen möchte, werde es noch etwas dauern. „Aber der Preis ist außer der finanziellen Unterstützung auch Rückhalt.“
Die in Vielbrunn lebende Familientherapeutin Marie-Kristin Thimm bestärkte die jungen Menschen in einem Vortrag zum Thema „Mut zur Sichtbarkeit – Zwischen Sicherheit und Aufbruch“. In einem sehr persönlichen Rückblick sah sie auf ihren eigenen wechselvollen Werdegang, auf den Zwiespalt zwischen Gestaltungswillen und Sicherheitsbedürfnis. „Sicherheit und Aufbruch können nebeneinander bestehen, sie schließen sich nicht aus“, verdeutlichte sie. Es komme nicht darauf perfekt zu sein, wohl aber authentisch.
Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Preisverleihung in den Räumen der Energiegenossenschaft Odenwald von einem Streichensemble der Jugendmusikschule Odenwald und Felix Heckmann (Akkordeon).
