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Bürgerstiftung unterstützt das Museum Bensheim

Museumsleiter Dr. Christoph Breitwieser, Bürgermeisterin Christine Klein, Vorsitzende des Stiftungsrats, und Rolf Hiesinger, Vorsitzender des Stiftungsvorstands (von links), in den Räumen des Museums. Foto: Pressedienst Bensheim

Rolf Hiesinger: „Wir fördern das Museum Bensheim sehr bewusst, weil es ein zentraler kultureller Anker unserer Stadt ist“

Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. – Die Bürgerstiftung Bensheim unterstützt das Museum Bensheim in diesem Jahr mit einer großzügigen Spende, mit der überhaupt ermöglicht werden konnte, drei herausragende Sonderausstellungen zu realisieren.

Dank dieses Engagements konnten im Jahresverlauf Werke der Künstler Mercedes Helnwein, Brett Seiler und – als aktueller Höhepunkt – Emil Nolde präsentiert werden. Insbesondere die laufende Nolde-Werkschau stößt auf außergewöhnlich großes Interesse und zählt bereits jetzt zu den bestbesuchten Ausstellungen der vergangenen Jahre.

Noch bis zum 1. Februar 2026 zeigt das Museum Bensheim die Sonderausstellung „Emil Nolde – A Private Collection“, die 34 Werke des renommierten Expressionisten Emil Nolde (1867–1956) umfasst. Die Arbeiten stammen aus einer amerikanischen Privatsammlung und waren bislang nur selten öffentlich zu sehen. Nach ihrer ersten Präsentation im Sylt Museum sind sie nun in Bensheim in einer neuen kuratorischen Zusammenstellung erlebbar.

Die Ausstellung vereint Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken und ein Ölbild und bietet einen konzentrierten Einblick in Noldes künstlerische Entwicklung sowie seine außergewöhnliche stilistische Bandbreite.

Gezeigt werden frühe norddeutsche Landschaften, eindrucksvolle Blätter der Südseereise, selten präsentierte religiöse Szenen und die charakteristisch-grotesken Fantasiegestalten der 1920er-Jahre. Besonders die leuchtkräftigen Aquarelle geben eindrucksvoll Zeugnis von Noldes unverwechselbarem Ausdruckswillen und seiner meisterhaften Farbgestaltung.

Die Schau widmet sich nicht nur der künstlerischen Bedeutung Noldes, sondern beleuchtet auch seine ambivalente Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen Ausgrenzung, Anpassungsversuchen und ideologischer Nähe eröffnet sich ein komplexer Blick auf einen Künstler, der bis heute kontrovers diskutiert wird.

Damit leistet die Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen und kunsthistorischen Auseinandersetzung über Verantwortung und moralische Haltung von Kunstschaffenden in politisch aufgeladenen Zeiten. Realisiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Galerie Herold Hamburg/Kampen und dem Sylt Museum. Neben der Bürgerstiftung unterstützt auch die Sparkasse Bensheim die Ausstellung.

Bürgermeisterin Christine Klein würdigt die Bedeutung des Hauses: „Das Museum Bensheim ist ein unverzichtbarer Ort der kulturellen Identität unserer Stadt. Es gelingt unserem Museumsleiter Dr. Christoph Breitwieser immer wieder, außergewöhnliche Kunstprojekte nach Bensheim zu holen und damit das kulturelle Angebot der Region zu bereichern. Die aktuelle Nolde-Ausstellung zeigt eindrucksvoll, welch hohe Strahlkraft das Museum besitzt.“

Auch der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Rolf Hiesinger, betont die Motivation hinter der Unterstützung: „Wir fördern das Museum Bensheim sehr bewusst, weil es ein zentraler kultureller Anker unserer Stadt ist.

Die herausragende Qualität dieser drei Sonderausstellungen bestätigt diese Entscheidung eindrucksvoll. Die Bürgerstiftung würdigt ausdrücklich die engagierte und professionelle Arbeit des Museumsleiters und seines Teams, die solche Projekte überhaupt erst ermöglichen.“

Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Am Sonntag, 14. Dezember 2025, sowie am Sonntag, 11. Januar 2026, finden jeweils um 15 Uhr und um 17 Uhr öffentliche Führungen statt, die sowohl Noldes Leben und Werk als auch die besondere Geschichte der amerikanischen Privatsammlung erläutern.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Vortrag „Emil Nolde – Zwischen Mythos und Realität“ von Eva-Maria Höllerer, Kuratorin an der Kunsthalle Mannheim, der am Donnerstag, 29. Januar 2026, um 19 Uhr im Museum Bensheim gehalten wird.

Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung gelten verlängerte Öffnungszeiten. Das Museum ist donnerstags von 15 bis 19 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für Gruppenführungen können individuelle Termine vereinbart werden.

Da die Führungen eine sehr große Resonanz erfahren, bittet Museumsleiter Christoph Breitwieser um zeitnahe Anmeldungen. Interessierte wenden sich bitte per E-Mail an museum@bensheim.de oder telefonisch an 06251 5847865.

Die Bürgerstiftung wurde 2009 gegründet und leistet seitdem ihren Beitrag für das soziale und kulturelle Leben in Bensheim. Unterstützt werden unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke in Bensheim und den Stadtteilen. An vorderster Stelle steht die Förderung von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur Heimatkunde und Heimatpflege sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen in Bensheim.

Der finanzielle Grundstock stammt aus dem Nachlass von Charlotte Schader sowie aus dem Vermächtnis von Anna Rosa Marie Petrus. 2012 wurde der Bürgerstiftung durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung die Vermögensmasse des Nachlasses von Rosa Margarete Hübel als Zustiftung zur Verfügung gestellt.

Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden ausschließlich für den Stiftungszweck verwendet. Das Stiftungsvermögen selbst bleibt in seiner Höhe uneingeschränkt erhalten.

Die Bürgerstiftung freut sich immer über Spenden und zweckgebundene Einzahlungen auf folgendes Konto: Sparkasse Bensheim, IBAN DE30 5095 0068 0002 0955 78. Nur dadurch können besondere Projekte und Vorgaben immer wieder ermöglicht werden. Weitere Informationen zur Stiftung unter: www.bensheim-buergerstiftung.de

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