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Sehr gut vorbereitet auf Ganztag an Schulen

Service: Schuldezernent Oliver Grobeis (Mitte), die stellvertretende Schulleiterin Sabrina Lenz und Jochen Speckhardt von der Schulverwaltung des Odenwaldkreises an der Getränke- und Essensausgabe der Mensa in der Schule am Treppenweg in Erbach.

Rechtsanspruch rückt näher + + + Schuldezernent: „Wir setzen Erfolgsgeschichte fort“

ODENWALDKREIS / ERBACH. – Der 1. August 2026 ist noch weit weg. Einerseits. Andererseits beschäftigt dieses Datum den Schuldezernenten des Odenwaldkreises, Oliver Grobeis, und die Schulverwaltung Tag für Tag – und das schon seit geraumer Zeit. Mit dem 1. August 2026 haben Eltern von Erstklässlern einen Rechtsanspruch auf das Angebot eines Ganztagsbetreuungsplatzes an Grundschulen. Und damit sind für den Odenwaldkreis als Schulträger eine Menge Aufgaben verbunden. Weil sie sachkundig und beherzt angegangen wurden und werden, ist der Kreis auf dieses Datum sehr gut vorbereitet.

Und zwar so gut, dass mit dem neuen Schuljahr 2026/2027 nicht nur die Erstklässler Ganztagsplätze bekommen sollen, wie es das Gesetz vorsieht, sondern nahezu alle Grundschüler im Odenwaldkreis. „Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv darum gekümmert, dass möglichst alle Grundschulkinder schon jetzt verlässliche Betreuungsangebote haben – und weiter haben werden“, hebt Grobeis hervor.

Dafür gibt es seit dem Sommer 2023 in der Schulverwaltung einen eigenen Mitarbeiter. Jochen Speckhardt hält wie ein Jongleur mehrere Bälle in der Luft: Zum einen hat er einen engen Draht zu den Schulen und zu denjenigen Trägern, die in Kooperation mit den Schulen die Betreuung anbieten. Aber auch zum kreiseigenen Bau- und Immobilienmanagement, das für erforderliche Neubauten an Schulen, vor allem Mensen, oder Umbauten zuständig ist. „Wir handeln getreu nach unserem Motto ,Kurze Beine, kurze Wege‘, so dass Kinder keine weiten Strecken zurücklegen müssen, auch nicht zu einer Ganztagsbetreuung“, so Speckhardt.

Der Rechtsanspruch umfasst eine Zeit von acht Zeitstunden am Tag, inclusive des Unterrichts. In einigen Grundschulen im Kreis wird das schon gewährleistet, andere bieten eine Betreuung für sieben oder siebeneinhalb Stunden. Hier muss also noch etwas aufgestockt werden.

Schon seit mehr als 20 Jahren für den Ganztag aktiv

Schuldezernent Grobeis hat die Ganztagsbetreuung an Grundschulen auch schon vor 2023 forciert. Mit den ersten Angeboten hatte dies sogar schon 2004 begonnen. Der Odenwaldkreis engagiert sich also schon mehr als 20 Jahre für den Ganztag, und zwar flächendeckend, nicht nur an einzelnen Grundschulen. „Wir sehen den Ganztag nicht als Pflicht, sondern als Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit, mehr Förderung von Kindern und mehr Entlastung für Eltern“, so Grobeis. „Der Ganztag bei uns – das ist eine Erfolgsgeschichte, die wir nun fortsetzen.“

Und zwar so, dass die Angebote für die Eltern kostengünstig sind. Gelungen ist das, weil ein Weg gewählt wurde, die für die pädagogischen Angebote bereitstehenden Landesmittel möglichst flexibel einzusetzen, und weil der Kreis selbst sich trotz einer angespannten Haushaltslage nicht vor Investitionen scheut – in Gebäude genauso wie in die Bezuschussung der Ausgabe des warmen Mittagessens durch Caterer, so dass der Elternbeitrag durchschnittlich mit rund 75 Euro im Monat für eine Ganztagsbetreuung an fünf Tagen (exklusive Mittagessen) relativ niedrig bleiben kann. In 14 der 35 Schulstandorte gibt es Mensen, in den anderen Schulen stehen für das Mittagessen eingerichtete Klassenräume zur Verfügung.

Im Odenwaldkreis können die Grundschulen eines von drei Ganztagsprofilen wählen: eine Dreitages- oder Fünftages-Betreuung (jeweils freiwillig) oder eine verpflichtende Fünftages-Betreuung. Die meisten haben sich für die beiden ersten Varianten entschieden. In den Schulen mit einer Dreitages-Betreuung kümmert sich die Schulverwaltung des Kreises im Zusammenarbeit mit den Schulen und Kooperationspartnern darum, dass es an den beiden fehlenden Tagen auch Angebote gibt.

Erster Feriencampus in der Planung

Das Personal für die Betreuung jenseits der Verpflegung stellen die jeweiligen Träger. Im Odenwaldkreis sind dies vor allem der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt, aber auch der Odenwälder Verein für Bildung und Kulturarbeit, das DRK Erbach und das Familienhilfezentrum. „Was das pädagogische Angebot angeht, spricht sich der Träger eng mit der Schulleitung ab“, schildert Speckhardt.

Eine besondere Herausforderung wird die Betreuung in Ferienzeiten sein, denn auch dort gilt der Rechtsanspruch. Von den insgesamt zwölf Wochen Ferien im Jahr dürfen Schulen vier Wochen lang geschlossen sein. Also muss es für acht Wochen ein Betreuungsangebot geben. „Wir planen für die Herbstferien 2026 zum ersten Mal einen Feriencampus an sieben Grundschulen, zu dem Kinder aus der jeweiligen Umgebung kommen können“, erläutert Grobeis. „Wir sind sehr gespannt darauf, wie das angenommen wird.“

Aktuell nutzt etwas mehr als die Hälfte der Eltern die bereits bestehenden Ganztagsangebote für ihre Kinder in den Grundschulen. „Das wird langsam wachsen“, prognostiziert Grobeis. „Schon weil immer mehr Kinder in die Schule kommen, deren Eltern schon den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz genutzt haben.“ Das schreckt ihn trotz vieler Herausforderungen nicht, denn die Basis dafür ist gelegt: „Wir sind insgesamt sehr gut aufgestellt, so dass unsere Schulen auch außerhalb des Unterrichts Orte bleiben, an denen Eltern ihre Kinder gut aufgehoben wissen können.“

Freuen sich über ihre Mensa: Schüler der Schule am Treppenweg in Erbach – gemeinsam mit Schuldezernent Oliver Grobeis (Mitte), der stellvertretenden Schulleiterin Sabrina Lenz (links daneben) und Jochen Speckhardt (rechts daneben) von der Schulverwaltung des Odenwaldkreises. Fotos: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

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