Home / Neu / GRÜNE erfreut über Engagement der GGEW bei PV-Anlagen

GRÜNE erfreut über Engagement der GGEW bei PV-Anlagen

Die Bensheimer GRÜNEN besuchten im Rahmen ihres Sommerprogramms den örtlichen Energieversorger GGEW. Foto: Pressedienst GRÜNE Bensheim

Pressedienst GRÜNE Bensheim

BENSHEIM. – Im Rahmen des Sommerprogramms besuchten die GRÜNEN das kommunale Versorgungsunternehmen GGEW AG. Als örtlicher Energieversorger ist die GGEW AG ein wichtiger Partner der Stadt Bensheim auch bei der Umsetzung der Energiewende.

Wie im Gespräch mit Vorstand Carsten Hoffmann zu erfahren war, wurden bis 2025 bereits über 100 MW Leistung an Erneuerbare-Energien-Anlagen durch die GGEW und die Einwohner im Geschäftsgebiet installiert. Gab es 2018 erst 2.100 PV-Anlagen, so sind es 2025 bereits 7.083 installierte PV-Anlagen.

So wurde der Parkplatz am Verwaltungssitz der GGEW mit einer PV-Anlage überdacht. Bei einer schnellen Baugenehmigung und 2 bis 3 Monaten Bauzeit konnten 293 KW/p Nennleistung installiert werden. Der Strom wird selbst genutzt für die E-Ladestationen und für das benachbarte Basisnusbad, welches die GGEW im Auftrag der Stadt betreibt.

Die Anlage soll sich in 5 bis 6 Jahren amortisieren. Trotzdem gebe es wenig Interesse bei anderen Firmen, dies zu tun, da die Wirtschaftslage gerade andere Prioritäten erfordert, und PV auf dem Dach preisgünstiger ist, als eine Parkplatzüberdachung, teilte Hoffmann mit.

Die GRÜNEN fragten nach E-Ladestationen und car-sharing und erfuhren, dass die GGEW in ihrem Geschäftsgebiet 200 Ladepunkte für E-Autos mit 22 kW unterhält. Schnellladestationen seien kein Geschäftsmodell der GGEW. Auch sei die Nachfrage nach privaten Wallboxen stark gesunken, seit dem die Förderung weggefallen ist.

Die GGEW hat 8 Car-Sharing Standorte in Bensheim, Bickenbach Heppenheim und Seeheim-Jugenheim. Die Nachfrage ist sehr unterschiedlich und unterm Strich etwas mehr als kostendeckend. Weitere Kapazitäten werden nicht zur Verfügung gestellt, sodass dieser Geschäftsbereich vorerst nicht weiter ausgebaut wird.

Die GRÜNEN bedauern dies, denn ohne Carsharing ist keine Verkehrswende machbar. „Wenn das Angebot stimmt, wird Carsharing sehr gut angenommen und stiftet einen Mehrwert für die Bevölkerung – sei es durch reduzierte Nachfrage nach Parkplätzen, oder wenigstens den Verzicht auf einen Zweitwagen“, bewertet Verkehrsexperte Peter Castellanos den Nutzen mit Blick auf die Kosten, „die der Unterhalt von einem Privat-Pkw mit sich bringt.“

Es bleibt ein wichtiges Thema für die GRÜNEN und die GGEW müsse nicht der Anbieter sein. Städte, die über eine hohe Stationsdichte und Fahrzeugvielfalt beim Carsharing verfügen, machen es vor. Die GGEW AG betreibt in diesem Jahr 43 eigene PV-Anlagen. Das Engagement bestehe derzeit aber bei Freiflächen-PV-Anlagen.

So gibt es eigene Anlagen in Erbach, Heppenheim, Wald-Michelbach und Lampertheim. Die Städte Bensheim, Bürstadt und Laudenbach werden folgen. Für Hoffmann gehört auch zukünftig ein Batteriespeicher zu jeder Freiflächenanlage, um den Ertrag und die Stromvermarktung zu optimieren.

Im Jahr 2025 gibt es im Netzgebiet der GGEW 109 Blockheizkraftwerke, 4 Windräder, 776 Balkonkraftwerke und 2.577 Haus-Batteriespeicher. „Wir begrüßen das Engagement der GGEW beim Ausbau der regenerativen Energien und sehen das Unternehmen auf einen guten Weg“, sagt Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.

Hoffmann machte die GRÜNEN Gäste noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam. So werde bis 2045 mit einer Verdreifachung der Stromlast durch den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen und die Elektromobilität gerechnet. Damit werde die Netzlast höher und das Thema Netzstabilität wichtiger.

Es werde punktuelle Netzerweiterungen geben müssen und die regionale Stromeinspeisung müsse gut gemanagt werden. Hierfür werde gerade im Haus der GGEW ein digitaler „Netzzwilling“ aufgebaut, um Überlastungen rechtzeitig zu erkennen. Ziel sei es das Niederspannungsnetz vor Überlastung zu schützen.

Dazu würden zukünftig Batterien für den entsprechenden Netzausgleich benötigt. Auch „Smard Grid“ – die intelligente und digitale Steuerung der Netze – werde an Bedeutung zunehmen. Hoffmann sagt voraus, dass nicht mehr alleine die Verbrauchsmenge des Stromes, sondern die Bereitstellung der gewünschten Leistung zur Bemessung der Netzentgelte herangeführt werden müsse, um zu einer gerechten Verteilung der Netzentgelte beizutragen.

Auch die Fusion mit der Energie-Ried sei gut verlaufen. Nach einem anstrengenden Jahr 2024, sehe man zuversichtlich in die Zukunft. „Viele gute Nachrichten“, fanden die GRÜNEN und dankten Hoffmann für das informative Gespräch.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert