Bei einer Friedensdemo zum Tag der Deutschen Einheit zogen am 03. Oktober Menschen durch Wald-Michelbach bis vor’s Rathaus, wo auch Bürgermeister Dr. Sascha Weber die Liebe als Grundlage des Friedens ausrief. Fotos: Pressedienst Veranstalter
Friedensdemo zum Tag der Deutschen Einheit am 03. Oktober ruft in Wald-Michelbach schlimme Zeit mit Kriegstoten und Kriegsopfern und die Zeit der Trennung Deutschlands in Erinnerung und macht Hoffnung auf bessere Zeiten
mk-Presse
WALD-MICHELBACH. – >Gemeinsam für den Frieden – ohne Staatensymbole, unparteiisch, friedlich und liebevoll<: so lautete das Motto einer Friedens-Demo zum Tag der Deutschen Einheit in Wald-Michelbach. Organisator Udo Bergfeld und sein Team hatten am 03. Oktober 2025, dem 35. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands dazu aufgerufen, „friedlich, respekt- und liebevoll, unparteiisch, weltoffen und nicht leise aus etwas Kleinem etwas Großes werden zu lassen“.
„Wie konnte es soweit kommen, dass wir 40 Jahre geteilt waren?“, fragte Bergfeld und gab die Antwort gleich selbst: „Es herrschte Krieg und dieser Krieg hat nicht nur zur Teilung Deutschlands geführt, sondern auch über 60 Millionen Menschen das Leben gekostet. Über 10 Millionen Menschen kostete nur 27 Jahre zuvor der 1. Weltkrieg, ihr Leben.
Mit Sicherheit haben die wenigsten Menschen diese Kriege gewollt. Millionen Menschen mussten Leid, Armut Hunger und Tod erfahren. Aber es gab auch Profiteure. Daran hat sich bis heute nicht geändert. Wieviel lauter ist heute der Schrei nach Kriegstüchtigkeit in den Medien – als der nach Frieden? Aber wie macht man Frieden?“
Dazu lieferte der Organisator das Beispiel aus einem großen Sandkasten: >Plötzlich wird es laut. Manche kreischen, ein Kind weint. Mama, der hat mir meine Schaufel geklaut. Die Mutter sieht, dass die Schaufel eindeutig ihrem Sohn gehört. Sowas geht gar nicht – die hat er erst zum Geburtstag bekommen. Wie sollte die Mutter am besten reagieren?
Soll sie beide Kinder an die Hand nehmen und die Situation entschärfen? Den Kindern z.B. erklären, dass man auch zu zweit mit einer Schaufel Spaß haben kann – oder soll sie vor dem Schaufel-Dieb drohend die Hand erheben? Das banale Beispiel zeigt uns doch, dass es viele Möglichkeiten gibt. In kleinen, wie in großen Dingen. Warum stehen wir heute hier? – Weil wir wissen, dass es mehr Möglichkeiten gibt um Frieden zu schaffen.
Tagtäglich, lassen die politisch Verantwortlichen über ihre Landesrundfunkanstalten und weitere Medien Nachrichten über Kriegstüchtigkeit, Aufrüstung, Waffenlieferungen, Wehrpflicht und Bedrohungsszenarien auf uns einprasseln. Ist in unseren Köpfen vor lauter Kriegspropaganda überhaupt noch Platz für Frieden? Haben wir aus den letzten Jahren gelernt, gut miteinander umzugehen – alle Möglichkeiten genutzt?
Fassen wir uns an die eigene Nase. Wie konnte es dazu kommen, dass kritische Themen die Gesellschaft, „uns“, so polarisieren, so aufbringen und spalten? Egal, ob Energie-Wende, Corona, Migration oder Kriege!< Bergfeld rief in Erinnerung: „35 Jahre Wiedervereinigung: Ohne Frieden wäre es nur eine Illusion geblieben.“
>Ich denke, dass alle die, die heute hier nach Wald-Michelbach gekommen sind und die, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht kommen konnten – wissen, dass aus etwas Kleinem etwas Großes werden kann, dass es sich lohnt, friedlich – liebe- und respektvoll, unparteiisch und gemeinsam für den Frieden – für die Liebe einzustehen. Danke, dass ihr alle mutig für eure Meinung, für den Frieden auf der Welt von der Couch herunter – auf die Straße gegangen seid.<
Diesen Tenor griff auch Wald-Michelbachs Bürgermeister Dr. Sascha Weber vor dem Rathaus auf: „Heute versameln wir uns hier, um das höchste Gut zu feiern, das die Menschen miteinander verbinden kann – die Liebe“, konstatierte er.
Auch wenn die Welt von Konflikten, Missverständnissen und Gewalt geprägt sei es die Liebe, die den Frieden ermögliche. Der Rathauschef erinnerte an zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten, die unisono die >fundamentale Bedeutung der Liebe hervorgehoben< hätten: Papst Benedikt XVI. und John Lennon.
Während der Geistliche mit dem Ausspruch >Gott ist Liebe< neben „einem religiösen Leitsatz auch ein Fundament für unser Zusammenleben geschaffen“ habe, sei es dem Musiker mit seinem Lied >All you need is love< wichtig gewesen eine politische Vision zu schaffen für das Zusammenleben der Menschen auf der ganzen Welt.
„Liebe ist nicht nur eine Hoffnung, sondern eine aktive Entscheidung. Wenn wir in Liebe zueinander stehen, können wir die Mauern der Feindschaft einreißen, die uns voneinander trennen“, betonte Weber.
Abschließend stiegen zahllose Luftballons analog Nenas Hit „99 Luftballons“ in den Wald-Michelbacher Himmel als Friedensbotschaft von der kleinen Odenwald-Gemeinde Wald-Michelbach in die ganze Welt.
Und Udo Bergfeld schloss mit den Worten des Dankes an alle Unterstützer und der Aufforderung: „Heute war’s Wald-Michelbach, seid frech, seid laut, friedlich und meldet im ganzen Odenwald und weit über die Grenzen hinaus, von Flensburg bis zur Zugspitze Friedensdemos an – dem Frieden zuliebe. Angst weg – friedlicher ziviler Ungehorsam raus, nie war es so wertvoll wie heute gemeinsam für den Frieden einzustehen. Danke!
Schön, dass ihr alle dabei wart – Danke, dass wir heute hier aus dem Odenwald heraus eine Friedensbotschaft in die Welt senden durften. Dankeschön! Schön, das es dich gibt … und dich … und dich … und euch alle.“


