Die angehenden Abiturienten der Reichelsheimer GAZ vor dem „Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“ in Nürnberg. Foto: Raoul Giebenhain
GAZ-Schüler besuchten das ehemalige Reichsparteitagsgelände um Geschichte unmittelbar zu erleben
Raoul Giebenhain
REICHELSHEIM. – Angelehnt an den Geschichtsunterricht der gymnasialen Oberstufe unternahmen die angehenden Abiturienten der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) am 9. Dezember eine Tagesexkursion nach Nürnberg.
Ziel war es, auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände Geschichte unmittelbar zu erleben und das bereits im Unterricht erworbene Wissen anschaulich zu vertiefen.
In den Jahren von 1933 bis 1938 fanden in Nürnberg die Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Auch die sogenannten „Nürnberger Rassengesetze“ sowie die „Nürnberger Prozesse“ der alliierten Siegermächte sind bis heute eng mit dem Namen der Stadt und der Zeit des Nationalsozialismus verbunden.
Während ihres Aufenthalts nahmen die Schüler an einer rund zweistündigen Führung über das Gelände der ehemaligen Reichsparteitage teil. Eines der zentralen Ziele war dabei die sogenannte „Kongresshalle“. Die Gruppe erhielt Informationen über Planung und Bauweise dieses unvollendeten Bauwerks, das ursprünglich eine Höhe von 60 Metern erreichen sollte. Ebenso wurde der für propagandistische Zwecke eingesetzte Größenwahn der Nationalsozialisten thematisiert. Die mit Granit verkleideten Außenwände sollten bewusst an das Kolosseum in Rom erinnern.
Eine weitere Station der Führung stellte die sogenannte „Große Straße“ dar. Mit einer Breite von 60 Metern und einer Länge von 1500 Metern diente sie als Aufmarschstraße für die verschiedenen NS-Organisationen. Die in den Boden eingelassenen Granitplatten waren exakt auf eine Länge für zwei Stechschritte ausgelegt. Auch dieses Bauwerk verdeutlicht den gewalttätigen Militarismus des NS-Regimes.
Abschließend wurde das „Zeppelinfeld“ besichtigt. Auf der noch erhaltenen Zeppelintribüne erhielten die Schüler weitere Erläuterungen durch die Guides und hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Die nachhaltigen Eindrücke dieser Exkursion werden nun im weiteren Verlauf des Geschichtsunterrichts sowohl in den beiden Grundkursen als auch im Leistungskurs aufgegriffen und vertieft. Begleitet wurde die Lerngruppe in diesem Jahr von Studienrat René Beck (Leistungskurs), Studienrat Tim Scholz (Grundkurs) sowie Oberstudienrat Raoul Giebenhain (Grundkurs).
