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DGB Odenwaldkreis fordert Bundestariftreuegesetz

Davon profitiert auch der Odenwaldkreis“ – Ausbildung stärken mit Tarifvertrag

Pressedienst DGB Odenwaldkreis

ODENWALDKREIS / ZELL. Der von Bundesarbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) vorgelegte Entwurf für ein Bundestariftreuegesetz war ein zentrales Thema bei der Sitzung des Kreisvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Bad Königer Stadtteil Zell.

Der DGB Odenwaldkreis fordert: „Die Vergabe öffentlicher Aufträge und die staatliche Wirtschaftsförderung müssen verbindlich an die Zahlung von Tariflöhnen gekoppelt werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Tarifautonomie.“

DGB-Kreisvorsitzender Andreas Hennemann (Brombachtal) und Horst Raupp (Darmstadt), Gewerkschaftssekretär des DGB Südhessen, machen deutlich: „Es kann nicht länger hingenommen werden, dass Lohndumping mit Steuergeld gefördert wird. Die Tarifbindung der Beschäftigten in Deutschland liegt inzwischen bei nur noch knapp 50 Prozent.

Bei einer Tarifbindung von 100 Prozent hätten die Arbeitnehmer jedes Jahr die gewaltige Summe von 60 Milliarden Euro mehr in der Tasche. Auch der Staat und die Sozialversicherungen hätten sehr deutliche Mehreinnahmen.“

Hennemann und Raupp betonen: „Ein zentraler Hebel, um die lahmende Wirtschaft in Deutschland anzukurbeln, ist die Kaufkraft der Beschäftigten. Eine Ausweitung der Tarifbindung und höhere Löhne stärken die Binnennachfrage. Von höheren Löhnen der Arbeitnehmer profitieren Bäcker und Metzger, Handwerk und Handel, die Gastronomie und die Kulturtreibenden. Das sichert Arbeitsplätze auch im Odenwaldkreis.“

Ein weiteres zentrales Thema der Vorstandssitzung war die Ausbildungssituation. Sam Gillessen, Jugendbildungsreferent des DGB Südhessen, stellte auf der Sitzung den Ausbildungsreport der DGB-Jugend vor und kritisierte, dass die Ausbildungsbereitschaft vieler Betriebe zurückgeht.

„Jede Stelle, die für kurzfristige Profite gestrichen wird, verschärft das Problem des Fachkräftemangels.“ Gillessen betonte: „Tarifverträge und Mitbestimmung sorgen für eine gute Berufsausbildung, eine angemessene Ausbildungsvergütung und für eine Übernahme der Auszubildenden nach bestandener Berufsausbildung. Deshalb sind mitgliederstarke und durchsetzungsstarke Gewerkschaften gerade auch für junge Menschen wichtig.“

Die DGB-Jugend und der DGB-Kreisvorstand setzen sich mit Nachdruck für den Berufsschulstandort Michelstadt mit allen seinen Ausbildungsangeboten ein: „Das ist von zentraler Bedeutung für junge Menschen, für die Betriebe in der Region und für die Zukunftsfähigkeit des Odenwaldkreises.“

Für junge Menschen sind auch bezahlbares Wohnen und bezahlbare Mobilität wichtige Themen: „Für Azubis wird der eigene Wohnraum immer mehr zum Luxusgut. Gerade dort, wo die Mieten sehr hoch sind. Das hat krasse Folgen: Junge Menschen schrecken vor der Aufnahme einer Ausbildung zurück, wenn sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden.

Viele werden es sich in so einer Situation zweimal überlegen, ob sie ihre vereinbarte Ausbildung überhaupt beginnen werden. Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels können wir uns solche Zustände nicht leisten“, sagte Gillessen. Zudem müsse die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs für Auszubildende deutlich billiger werden, „am besten kostenlos“.

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