Bei zwei Erste-Hilfe-Kursen frischten Mitarbeitende aus dem Bensheimer Rathaus ihre Ersthelfer-Kenntnisse auf und weitere städtische Bedienstete wurden zu Ersthelfern ausgebildet. Foto: Pressedienst Bensheim
Stadt bildet weitere Ersthelfer aus
Pressedienst Bensheim
BENSHEIM. – Im Notfall zählt jede Sekunde. Dann braucht es Menschen, die wissen, was zu tun ist – ob bei einem medizinischen Notfall, einem kleinen Unfall oder einfach, wenn jemand Zuspruch braucht.
Auch im Bensheimer Rathaus gibt es gemäß den gesetzlichen Vorgaben einige Mitarbeitende, die in Erster Hilfe ausgebildet sind und ihre Kenntnisse regelmäßig auffrischen. In den vergangenen Wochen fanden erneut zwei Erste-Hilfe-Kurse statt – mit großem Interesse: Mittlerweile verfügt die Verwaltung über 63 geschulte Ersthelfer, so viele wie noch nie.
Bürgermeisterin Christine Klein bedankte sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement: „Das ist vorbildlich. Ersthelfer sind – gerade bei plötzlichen, lebensbedrohlichen Ereignissen – ein entscheidendes Glied in der Rettungskette.“
Die diesjährigen Lehrgänge fanden unter anderem unter der Leitung von Heike Müller vom DRK-Kreisverband Bergstraße im Feuerwehrstützpunkt statt.
Auf dem Programm standen Themen wie das Absichern einer Unfallstelle, Eigenschutz, die richtige Versorgung bei Nasenbluten, das Erkennen von Schlaganfällen und Herzinfarkten oder das Anlegen von Verbänden – praxisnah und mit Training am „lebenden Objekt“ unter fachkundiger und lehrreicher Anleitung der Ausbilderin und erfahrenen Rettungssanitäterin. Schwerpunkte waren außerdem das vorsichtige Abnehmen eines Motorradhelms bei einem verunglückten Fahrer.
Auch das Vorgehen bei bewusstlosen Personen wurde geübt: Ansprache, Prüfen der Atmung, Absetzen des Notrufs über 112, und – falls erforderlich – die Herzdruckmassage. Wichtig ist dabei der richtige Rhythmus.
Ein bewährter Taktgeber ist der Song „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees – alternativ funktionieren auch „Highway to Hell“ (AC/DC), „Atemlos“ (Helene Fischer) oder sogar das „Biene-Maya“-Lied, wie Heike Müller augenzwinkernd erklärte.
Darüber hinaus wurde auch die stabile Seitenlage trainiert. Sie kommt zum Einsatz, wenn eine bewusstlose Person zwar noch atmet, aber nicht bei Bewusstsein ist. Durch die richtige Lagerung bleiben die Atemwege frei und Erstickungsgefahr – etwa durch Erbrochenes oder die eigene Zunge – wird verhindert.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Trainings war der Umgang mit dem Automatisierten Externen Defibrillator (AED). Das Gerät kann bei einem plötzlichen Herzstillstand Leben retten, indem es mit gezielten Stromstößen den natürlichen Herzrhythmus wiederherstellt.
Im Rathaus und in weiteren öffentlichen Gebäuden sind AED-Geräte vorhanden und im Notfall leicht zugänglich. Durch die Schulung wissen die Ersthelfer nun genau, wie sie den Defibrillator sicher und effektiv einsetzen können – ein entscheidender Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz.
In jedem Betrieb ist es Pflicht, ausreichend ausgebildete Ersthelfende sowie Erste-Hilfe-Material vorzuhalten. Spätestens alle zwei Jahre müssen die Kenntnisse aufgefrischt werden.
Melanie Schneider aus dem Team Zentraler Service, die für die Organisation der Kurse verantwortlich ist, betonte: „Es ist großartig zu sehen, wie groß das Interesse unter den Mitarbeitenden ist – und es ist ein gutes Gefühl, im Arbeitsalltag von so vielen Schutzengeln umgeben zu sein.“
Bürgermeisterin Klein begrüßt dieses Engagement ausdrücklich – denn: Im Notfall kommt es auf Sekunden und gut ausgebildete Ersthelfer an.