Der Museumsverein Bensheim war zu seiner letzten Tagesexkursion in 2025 nach Oppenheim am Rhein gereist. Foto: Pressedienst Museumsverein Bensheim
Holger Steinert
BENSHEIM. – Die letzte Tagesexkursion des Museumsverein Bensheim in 2025 führte die Teilnehmer Ende September in das schöne mittelalterliche Städtchen Oppenheim am Rhein. Dieses war erst römische, dann fränkische Ansiedlung mit Marktrecht ab 1008, Stadtrechten seit 1218 und dem Rang einer freien Reichsstadt ab 1225, welche im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 von der französischen Armee völlig zerstört und danach wieder aufgebaut wurde.
Zu Beginn sah sich die Gruppe oberhalb der Altstadt die imposante Kirche St. Katharinen aus dem 13. Jahrhundert an, die als bedeutendstes gotisches Sakralbauwerk am Rhein zwischen Kölner Dom und Straßburger Münster gilt. Ihre weitgend aus altem Originalglas wieder hergestellten großen bunten Fenster, darunter die Oppenheimer Lilie und Rose, und die Ausmaße des Baus beeindruckten die Besucher besonders.
In unmittelbarer Nachbarschaft sahen sich die Exkursionsteilnehmer dann das Beinhaus an, in welchem aufgrund mittelalterlicher Platznot die Gebeine von etwa 20.000 Verstorbenen offen zur letzten Ruhe gebettet sind.
Als Nächstes stand eine einstündige Führung durch das berühmte unterirdische Oppenheimer Kellerlabyrinth mit seinen verwinkelten Gängen und Gewölben auf dem Programm. Das mehrstöckige Labyrinth unter der Altstadt soll sich Schätzungen zufolge über mehr als 30, vielleicht sogar bis zu 40 Kilometer erstrecken, von denen jedoch nur wenige hundert Meter der Öffenlichkeit zugänglich sind.
Die Gänge und Räume, die zum Teil immer noch im Besitz der darüberliegenden Häuser beziehungsweise ihrer Eigentümer sind, dienten über Jahrhunderte hinweg zur Warenlagerung und als Versteck.
Die folgende Mittagspause nutzen die Teilnehmer individuell zur Einkehr und zur Erkundung der pittoresken Altstadt mit Rathaus, Marktplatz, alten Bürgerhäusern und Adelshöfen sowie der Kirche St. Bartholomäus aus dem 14. Jahrhundert. Anschließend besuchte die Gruppe im Rahmen einer weiteren Führung das interessante, liebevoll gestaltete und vom örtlichen Geschichtsverein betriebene Stadtmuseum mit seinen Exponaten, welche eine anschauliche und kurzweilige Reise durch die Stadtgeschichte bot.
Bevor es zurück nach Bensheim ging machten die Teilnehmer der Tagesfahrt, die erneut von Holger Steinert organisiert worden war, noch einen Abstecher zur imposanten, oberhalb der Altstadt gelegenen Ruine der ehemaligen Reichsburg Landskron, von welcher im Wesentlichen nur noch die hohen Aussenmauern und zwei Kellergewölbe erhalten geblieben sind und von der aus man bei schönem Wetter einen wundervollen Blick über Altstadt und Rheinebene bis Ludwigshafe hat.
Auf der Rückfahrt waren sich die Teilnehmer einig, dass dies wieder eine gelungene Tour war. Der Museumsverein wird auch im nächsten Jahr wieder zwei oder drei solcher Exkursionen für Mitglieder und interessierte Bürger anbieten.