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Massive ungeplante Zugausfälle wegen Personalmangel

Odenwaldbahn-Initiative kritisiert Politik und RMV wegen schlechter Vorgaben + + + Hanauer Streckenast und RB nach Frankfurt betroffen + + + Flügelzug-Konzept nach Frankfurt wenig zielführend

Pressedienst Odenwaldbahn-Initiative

DARMSTADT-DIEBURG / KREIS OFFENBACH / ODENWALDKREIS / EBERBACH. – Nachdem die Politik die Aufhebung der Streckensperrung am Montag, 18. August, ähnlich wie Weihnachten 1871 Großherzog und Graf den Streckenneubau bis Erbach gefeiert haben, scheint der Politik der graue Pendler- und Schüleralltag egal zu sein.

Denn schon am gleichen Tag entfiel die Rrgionalbahn um 15:41 von Wiebelsbach über Reinheim nach Frankfurt. Fahrgäste, die um 14:38 in Eberbach die durchgehende Fahrt genießen wollten, wurden vom Zugpersonal in Wiebelsbach aus dem Zug gebeten, weil das Personal fehlte.

Am gestrigen Sonntag, 24. August, fuhr ab 14:30 gar keine Regionalbahn mehr zwischen Hanau, Babenhausen und Wiebelsbach, ebenfalls wegen kurzfristiger Personalausfälle. Ersatzbusse wurden nicht angeboten. Am heutigen Montag, 25. August, entfiel gleich der erste direkte Zug von Wiebelsbach über Hanau nach Frankfurt, ebenfalls ohne Ersatzbus. Für den weiteren Tagesverlauf soll jede zweite Regionalbahn auf dem Hanauer Streckenast ausfallen.

Zum wiederholten Mal kritisiert die 1979 gegründete Odenwaldbahn-Initiative die mangelhafte Aufsicht der Politik über den Rhein-Main-Verkehrsverbund, der im Politik-Auftrag für die Vorgaben an das Eisenbahnunternehmen Vias zuständig ist.

Bei absehbarem Personalmangel müssen der Initiative zufolge die Regionalbahnlinien 82 (Eberbach – Erbach – Reinheim – Frankfurt) sowie 86 (Wiebelsbach – Babenhausen – Hanau) als überall haltendes Grundangebot vorrangig fahren, während die RE-Linien 85 (Wiebelsbach – Hanau – Frankfurt) und 80 (Erbach – Darmstadt Hbf) weniger wichtig seien.

Denn an die Regionalbahnlinien sind die vom OREG und Dadina koordinierten Buslinien angedockt, zudem werden RB 82 und RB 86 stärker von Schülern genutzt als die RE-Linien. Auf Basis dieser Vorgaben verlangt die Initiative unverzüglich eine Fahrplananpassung an die tatsächliche Personaldecke, um endlich einen stabilen Fahrplan ohne Personalausfälle anzubieten.

Die mangelhafte Prioritätensetzung sei Politik und RMV seit Jahren bekannt, doch lasse die Politik den RMV und der RMV die Vias gewähren, weil der RMV durch das Land chronisch unterfinanziert sei und der RMV demzufolge froh über jeden kurzfristigen Zugausfall sei, den er nicht bezahlen müsse.

Vias wiederum könne so mit knapper Personaldecke ein Maximum an Zugleistungen anbieten, auf das sich die Fahrgäste jedoch nicht verlassen könnten. Leidtragende seien die Fahrgäste, die die wohlfeilen Worte vieler Politiker, die den ÖPNV teils nur aus Fototerminen an Bahnhöfen und Busbetriebshöfen kennen würden, bald nicht mehr hören können.

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